Inselmosaik im Mittelmeer

Ein Streifzug von Spanien bis Griechenland

Dass man auf unserem Planet Erde nicht in Jahren sondern Jahrmillionen- bzw. –Milliarden zu rechnen hat, wird uns Menschen, auch wenn das recht unvorstellbar scheint, von der Wissenschaft beigebracht.

Ebenso, dass sich das Universum, in dem unser Planet kreist – zumindest soweit wir es mit ausgeklügelten Teleskopen zu sehen bekommen – in schier unberechenbare Weiten ausdehnt, mussten wir zu akzeptieren lernen.

Trotzdem wird sich der sprichwörtliche „Normalbürger “ mit dem Glanz des Sternenhimmels begnügen, wenn er gerade nicht, wie meist, von den irdischen Lichtfontänen der Städte und Dörfer verschluckt wird.

Den Dimensionen von Zeit und Raum gefällt es ebenfalls sich bis ins Unendliche zu Vergrößern oder zu Verkleinern, aber auch unsere Erde mit ihrer einigermaßen überschaubarer Größenordnung, beschert uns ein Karussel von Veränderungen, das wir gottlob infolge des nicht einmal Sekunden währenden Auftauchens unseres „ICH“ auf ihrer Oberfläche kaum wahrnehmen

Für besagten, nur durchschnittlich denk begabten Erdenbürger verlieren sich alle verwirrenden Superlative im Nebel eines unergründlichen Universums.

Immerhin lebt man momentan am Beginn eines (angeblich) aufgeklärten 21. Jahrhunderts und hat die Möglichkeit, das sich im All herum treibende Mutterschiff Erde näher unter die Lupe zu nehmen.

Und gerade das gehört zu meinen liebsten Beschäftigungen. Besonders seit ich ein gewisses Alter erreicht habe, wo der Kampf ums tägliche Brot nicht mehr als hauptsächlicher Daseinszweck im Vordergrund steht und man sich ein wenig auf vorher verdienten Lorbeeren ausruhen darf.

Als Bewohner Mitteleuropas, wo das Wetter des öfteren eigenwillige Kapriolen schlägt, zieht der Süden des Kontinents jeden Sonnenanbeter wie ein Magnet an. Ganz besonders das Mittelmeer… in dem sich so viele Inseln ein Stelldichein geben – eine verlockender als die andere – und das sozusagen fast vor der Haustüre liegt.

Wenigstens von einem Teil dieser Schönheiten will ich berichten und ihre Besonderheiten preisen – soweit sie nicht von geldgierigen Maklern und Immobilienhändlern bereits verschandelt worden sind.

Dass auch dieses grandiose, meist blau leuchtende Meer vor Millionen vor Jahren ausgetrocknet, vor sich hin tümpelte, daran will ich gar nicht denken und auch nicht daran, dass es irgendwann in ferner Zukunft wieder passieren dürfte.

Schuld an dem Desaster waren die Bewegungen der Erdkruste, heißt es…dadurch würde fallweise – wieder muss mit Millionen gerechnet werden – die Straße von Gibraltar verstopft und kein Wasser aus dem Atlantik könne nach fließen…Fazit: eine Salzwüste statt einem Meer. Das letzte Mal geschah´ es, lehrt man uns, vor ca. 1,6 Millionen Jahren.

Der Meeresgrund des östlichen Mittelmeers ist der älteste der Welt, einst der Grund der „Thetys“, des zentralen Meeres inmitten der Landmasse von Pangäa. Er enthält Lagerstätten von Erdöl und Erdgas, wie sie erst kürzlich bei Zypern gefunden wurden. Die Öl- und gashaltigen Formationen Libyens sind ehemaliger Thetysboden! Auch südlich von Kreta werden riesige Lagerstätten vermutet, ein Fluch oder ein Segen?

Aber wie schon die Bibel die Armen im Geiste lobt, ist es oft weise, sich ohne Gedankenakrobatik aus der Kürze des Lebens, die Würze heraus zu picken und diese als geschenkte Augenblicke, dankbar zu genießen.

Beginnen will ich meinen Bericht mit zwei Inseln, deren außergewöhnliche Schönheit heute vom Touristenboom fast zertrampelt wird, Capri und Mallorca.

An steinernen Zeugen menschlicher Glaubensvorstellungen und Machtentfaltung ist in Malta, Sizilien und Korsika, auch Rhodos, Zypern und Korfu kein Mangel bezüglich der Sehenswürdigkeiten vorhanden. Silba, die kleine Insel an der kroatischen Küste ist nur ein Beispiel für Ursprünglichkeit und mir aus persönlichen Gründen besonders ans Herz gewachsen. Meine neue Heimat Kreta läßt insbesondere mythologisch auch nichts zu wünschen übrig.