Djerba

DER MAGHREB… Das Tor Nordafrikas zu Europa

Gemeint ist mit dem arabischen Wort „Maghreb“ Westen und das bedeutet in diesem Fall… der westliche Teil Nordafrikas mit den Staaten TUNESIEN, MAROKKO und das nördliche ALGERIEN.

Nach den vielen, schönen, gemeinsamen Reisen mit Kurt, entschließe ich mich Im November 1984 noch sehr deprimiert über den Schock, den der Verlust eines lieben Menschen verursacht, allein einen dieser, durch das Mittelmeer von Europa getrennten Landstriche, aufzusuchen.

Ich wähle dafür die kleine Insel DJERBA, die einst mit dem tunesischen Festland verbunden war und durch den Anstieg des Mittelmeeres nach der Eiszeit, von ihm getrennt wurde.

Seit 1957 verbindet eine 7 km lange Dammstraße die Abgedriftete wieder mit Tunesien, nachdem der von den Römern errichtete Bau ebenfalls überschwemmt worden war. Die erste Anbindung an das Mutterland unternahmen jedoch die Phönizier, auf deren Fundamenten nun der Damm ruht.

Da der Hauptgrund für diese Reise, vor allem der Verarbeitung und Erholung von den Aufregungen der letzten 5 Monate dienen soll, wähle ich ein Mittelklasse-Hotel am langen Strand der Insel und finde hier tatsächlich eine ruhige und angenehme, von jeder Hektik verschonte Atmosphäre vor.

Schon Homer hat in seiner Odyssee von einem, im Süden Tunesiens befindlichen Eiland berichtet.

Vermutlich haben phönizische Seeleute um 1000 vor Chr Handelsfaktoreien unter dem Namen Girba

hier gegründet, aus dem später Djerba wurde.

Es ist bereits dunkle Nacht bei meiner Ankunft, aber wie ein Dach voll glitzernder Diamanten, wölbt sich der Himmel während der Busfahrt zum Hotel, über das einsame Portrait der Wüstenlandschaft.

An den Straßenrändern erkennt man Olivenbäume und ab und zu Palmen.

Wir durchqueren die Inselhauptstadt Houmt Souk, die ebenfalls sauber und sympathisch wirkt.

Fernsehgeräte blinken aus erleuchteten Schaufenstern, vor den Cafes sitzen eine Anzahl von Männern, die niederen, weißen Häuser vermitteln einen gepflegten Eindruck.

Vor einem, im maurischen Stil erbauten Hotel mit viel Marmor und in Livree gekleidetem Personal, steigen 2 Touristen aus… 1 km weiter, wirkt mein Quartier für die nächsten 3 Wochen dagegen eher bescheiden. Immerhin ist es ebenfalls riesengroß, mit schönem Innenhof ausgestattet und wie alle in Abständen von 3 – 5 km, mehr oder weniger noblen Unterkünfte für ausländische Gäste, direkt am langen Sandstrand erbaut.

Wie ich in den folgenden Tagen feststelle, gibt es in diesem weitläufigen Gelände sogar eine richtige „Hotelstadt“ mit Bungalows, Restaurants, Grünanlagen, Swimmingpools, die sich in einem verzweigten Winkelwerk von Gassen verteilen und sogar mit einen Bazar als Einkaufspassage, den Souks nachgebildet, aufwarten.

Meine täglichen Strand-Wanderungen führen mich barfüßig – vom Meerwasser umspült – zu diesen verschiedenen, unterschiedlich ausgestatteten Herbergen, zwischen denen ein paar Pferde und kleine Kamele geduldig auf Kundschaft warten.

Allerdings ging gleich am ersten Tag die Warnung, vor allem an weibliche Gäste, derartige Wanderungen nur zu unternehmen, wenn auch andere Leute unterwegs und in Sichtweite wären. Vermutlich dürfte es also Belästigungen gegeben haben…

Doch da auch jetzt, im November immer irgendwo Menschen durch diese herrliche Dünenlandschaft pilgern, genieße ich diese Spaziergänge ohne Bedenken.

Die Urbevölkerung Tunesiens waren Berber – Wüstenstämme – die jedoch trotz Jahrtausende währendem Dasein in einem eigenen Siedlungsgebiet keine kulturelle und politische Eigenständigkeit entwickelt haben.

Den Römern, Vandalen, Byzantinern machten sie zwar durch Aufstände das Leben schwer, aber erst den Arabern gelang es, nach anfänglichem Widerstand, sie zu assimilieren.

Besonders auf Djerba, der größten Insel Nordafrikas gilt für die meisten der 80.000 Bewohner das Privileg, eine Restgruppe der Ur-Berber zu verkörpern, die teilweise noch an ihrem alten Dialekt festhält.

Auch eine große Anzahl Juden flüchtete bereits 70 n. Chr , nach der Zerstörung Jerusalems unter Titus hierher – heute sind es nur noch etwa 1000.

So hat dieser nordwestliche Streifen des afrikanischen Kontinents, der sich zum Islam bekennt, zwar fremde Einflüsse aufgenommen, nur zum eigentlichen „schwarzen Kontinent“ fehlt ihm jede Beziehung.

Die Hauptstadt Houmt Souk erscheint auch am, von der Sonne durchglühten Tag mit ihren Souks in dunklen, engen Gassen, zwar geschäftig aber ohne Hektik und strahlt auch mit den zum Teil in europäisch gekleideten, teils fremder Aufmachung agierenden Menschen eine gewisse Ordentlichkeit aus. Interessant, mit einer Vielzahl von Motiven, bezeugt der große Töpfermarkt das Geschick und den Einfallsreichtum der Bewohner.

Weiße, niedere Häuser – es darf nicht hoch gebaut werden – und grün bepflanzte Plätze erzeugen ein angenehmes Flair.

Eine kleine Enttäuschung bereitet mir allerdings am Abend der Abstecher vor das Hotel, vor dem sich ein herrlicher Sonnenuntergang entfaltet… denn gleich hinter diesem, ihm zugehörigen, so sauberen Strandabschnitt, staut sich der Unrat von Brettern, Plastik, Konservendosen.

Schade, gehört das gepflegt Image lediglich zum Touristenprogramm?

Ein paar Schritte landeinwärts befindet sich in einer Art Garage auch ein kleiner Einkaufsladen. Die Asphaltstraße dahin, führt durch die, für die Insel so typischen Dünen, mit darin verstreuten Palmen, anderen Bäumen und ab und zu, einem flachem Bau dazwischen.

Einsam, wild, fasziniert die Landschaft, in der es sonst so gut wie nichts gibt.

Autos begegnen mir und meinem Tischnachbarn vom Hotel, auf dem Weg kaum, nur 3 Kamele und ein paar Kinder, die um Bonbons betteln.

Der freundliche Araber führt uns stolz sein tip-top geordnetes Warenangebot vor, spricht selbstverständlich deutsch, nur Alkohol hat er nicht zu verkaufen. Den kam man lediglich in den Hotels

erhalten.

Außer Strand-Wanderungen, Schwimmen im Meer, beabsichtige ich natürlich auch, ein wenig von dem unter dem greisen Präsidenten Bourgiba, nach Fortschritt strebenden Land, zu erleben und beteilige mich als erste Unternehmung, an einer höchst originellen Sonntag-Schiffs-Tour.

Gestartet wird am Mini-Hafen in Houmt Souk, wo die Teilnehmer in einen wackligen Fischkutter verfrachtet werden.

Während des etwas kühlen und windigen, aber wunderschönen „Trips“ übers Meer, bereiten die tunesischen Fischer unsere „Piknick-Mahlzeit“ vor. In der winzigen Kombüse, brutzelt unter der Aufsicht des „Opa“ eine Fischsuppe und die cleveren Jünglinge – angeblich Brüder – versuchen mit allerlei Späßen während der 2-stündigen Fahrtdauer zur „Flamingo-Insel“ die Gäste in Stimmung zu bringen.

Das Aussteige-Manöver zu dem kahlen, nur von ein paar niederen Büschen bewachsenen. Sandfleck im Meer, gestaltet sich etwas umständlich… vom Kutter in ein kleines Ruderboot und durch seichtes Wasser ans Ufer…

Flamingos gibt es zur Begrüßung zwar keine, nur öde Wildnis, doch hurtig wird eine weiße Zeltplane aufgespannt, in die von allen Seiten die Sonne dringt und einige im Halbkreis angeordnete Balken laden auch schon zum Sitzen ein. Ich erwische bei dieser Konstruktion gerade noch einen halben Platz an einer Ecke des Holzes. Die Knie der Mannschaft dienen als Tisch, für das auf Plastiktellern servierte Mahl.

Die Fischsuppe schmeckt köstlich, das traditionelle Couscous ebenfalls und der „Opa“ verschwindet derweil hinter einer Düne zum Grillen der Fische, von denen es allerdings nur mehr die Schwänze und Köpfe gibt.

Brot, Zitrone, Cola, Limonade, Mineralwasser, für alles ist gesorgt…

Darnach besorgen die „Fischersleut’“ flink den Abwasch

und um ½ 3 Uhr beginnt der Rücktransport… dabei wagt sich der große Kutter so nahe ans Inselufer, dass mit ein wenig „Hau-Ruck“- Hilfe die ganze Mannschaft in sein Inneres gehievt werden kann.

Meine Nachbarin erzählt während der Rückfahrt, dass sie bereits vor 14 Jahren in Djerba war und sich diese Insel von permanenter Unterentwickelung äußerst positiv verändert hätte.

Sehr kurzweilig verläuft diese Heimfahrt durch die offensichtlichen Vorbereitungen für den nächstfolgenden Touristenausflug.

Die Fischer ziehen ein weit über 100 m langes Netz, das sie vormittags ins Meer versenkt hatten, an Bord. Nicht allzu viele Fische, nur ein paar kleiner und größere Exemplare zappeln in dem schier endlosen Geflecht, darunter auch ein paar auffallend Grün gefärbte und ein Oktopus. Das arme Tier lebt noch und rutscht auf den Schiffsplanken herum. „Opa“ ist fleißig mit dem Einsammeln der Ausbeute beschäftigt, die mühsam aus dem verfilzten Netz herausgelöst werden muss. Viele sind noch nicht tot, werden aber bereits geschuppt und aufgeschlitzt.

Bei der Ankunft beschließt ein glutroter Sonnenuntergang vor dem Hoteleingang den Novembertag.

Dass am Strand an verschiedenen Stellen warme Rinnsale den Sand befeuchten, habe ich bereits bemerkt, dass da aber auch eine heiße

Quelle existiert, darauf macht mich eine ebenfalls allein herumspazierende Strand-Wanderin, aufmerksam. Allerdings erwähnt sie auch, dass sich Jugendliche oft in der Nähe herumtrieben und es also ratsam wäre, beim Sitzbad in diesem Viereck, Vorsicht walten zu lassen.

Eines nachmittags nehme ich auch an einer organisierten „Inselrundfahrt“ teil, die einen Aufenthalt in der zweitgrößten Stadt Midoun vorsieht.

Kaum angekommen, marschiert plötzlich auf dem Platz der Republik, ein Kamel mit einem riesigen Überbau heran. Trommler und zwei Männer in Berbertracht, sorgen für ohrenbetäubenden Lärm.

Säbelfechter treten auf und das ganze Spektakel soll eine Hochzeit demonstrieren, wie sie in früheren Zeiten auf der Insel Djerba abgelaufen sei. Sie dauerte 3 Tage und der Bräutigam hatte die große Feier mit Essen und Trinken zu bezahlen.

In der heutigen Attrappe des Überbaues auf dem Kamel, saß früher die Braut.

Als Höhepunkt der Show, spazieren unsere Gruppe sowie die Insassen zweier, weiterer Busse, im Verein mit einer Menge von Einheimischen, zu einem großen, freien Platz, der von Palmen und Agaven gesäumt wird und in eine Art hohle Gasse, mündet.

Aus dieser preschen, nach geraumer Zeit jeweils zu Zweit oder Dritt, verkleidete Beduinenreiter auf ihren Pferden in wildem Galopp heraus und vervollkommnen damit, die Zeremonie vergangener Hochzeitsbräuche.

Weniger spektakulär verläuft die Fahrt durch eine ansprechende Landschaft mit Agaven, etc. nach Süden zum EL-Kantara-Damm, an dessen Ufer ein kleiner Fischerhafen vor sich hin döst und ein Polizeiposten uns freundlich weiter winkt. Die einst hier vorhandenen Römer – Ortschaften sind fast zur Gänze im Wasser und Sediment-Schlamm versunken.

Unsere Route führt jedoch nicht über den Damm aufs Festland, sondern weiter durch die Insel, auf der die Bevölkerung hauptsächlich vom Ackerbau, den Oliven – die Erntezeit beginnt gerade um diese Zeit – vom Handel und Tourismus, lebt.

Im Dorf Hara Seguira, in dem die ca. 1000 Juden wohnen, besichtigen wir die Synagoge La Ghriba, angeblich die älteste der Welt.

Sie ist hoch interessant und innen wunderschön mit bunten Kacheln und Fenstern, ausgestattet.

Da andere Reisegruppen nachdrängen, bleibt viel zu wenig Zeit für dieses sehr schön restaurierte, außen in weiß und blau gehaltene, Bauwerk.

Eine Teilnehmerin an dieser Fahrt erzählt, dass noch vor 5 Jahren La Ghriba verwahrlost und von Bettlern, umlagert gewesen sei.

Bourguibas Regierung hat also einiges geleistet. Auch die Vielehe wurde abgeschafft und das Land will keinesfalls als kommunistisch gelten.

Nur das Handeln und Feilschen, das den Arabern im Blut liegt, ich aber dafür kein Geschick habe, muss eben als Notwendigkeit, besonders in den Souks erlernt werden…

Leider muss an diesem fast antiken Gebäude, ein, zu viel späterer Zeit statt gefundenes, schreckliches Ereignis, vermerkt werden: Jahre nach meinem Besuch – 2002 – fand an dieser Stelle eine Selbstmordanschlag – die Geisel des 21. Jahrhunderts – statt, der 21 Menschen des Leben kostete und viele Verletzte hinterließ.

An meinem 62. Geburtstag, am 29. November – den 60. konnte ich in Oaxaka mit Kurt in Mexiko feiern – beteilige ich mich an einer Fahrt über den EL Kantara-Damm zum Festland, die mit zwei Landrovern, in denen je 5 Teilnehmer untergebracht sind, durchgeführt wird und bei der wir, auf nicht immer guten Straßen, ganz schön durch gebeutelt werden.

Nahe der Grenze zu Lybien ( 65 km ) müssen wir 3 Polizeikontrollen über uns ergehen lassen – nach Algerien sind es von hier noch 200 km – da vor allem Gold, etc. aus Lybien geschmuggelt wird.

Von den 4 Volksgruppen Tunesiens, leben die sesshaften Beduinen verstreut in der Steinsteppe von Oliven und ein paar Schafen, während die Nomaden umher ziehen. Sie werden aber alle, wie die Berber und die arabisierten Berber, ärztlich mittels Krankenwagen, regelmäßig versorgt.

In der Stadt Medenine mit 5000 Einwohnern, die wir durch eine karge Landschaft erreichen, sieht es dann nicht mehr ganz so ordentlich wie in Djerba aus. Die Straßen sind aufgerissen und es herrscht orientalische Geschäftigkeit.

Eine Seitenstraße führt hinauf zu den Ghorfas, den ehemaligen Getreidespeichern.

Früher haben in den wabenartigen Nischen (Ksar-Höhlen) die Berber und Nomaden gewohnt, während in den oberen 2- oder 3- stöckigen Ghorfas, das Getreide lagerte.

Heute wirken die verlassenen Ksar-Höhlen verwahrlost, aber etwas unterhalb, auf einem viereckigen Platz, veranschaulichen für Touristen restaurierte Ghorfas, die Bauweise und ihre Funktionen.

Selbstverständlich ein Grund für die geschäftstüchtigen Tunesier, diese unteren Höhlen als Souks zu benutzen und mit Keramik, Teppichen und Souvenirs, sich auf die Touristen zu stürzen.

Durch eine öde Halbsteppe – schemenhaft erheben sich in der Ferne Berge – steht der Ort Foum Tathouine auf dem Programm, dessen Name sich von „tätowieren“ ableitet, was bei den Berbern sehr beliebt war.

Die undeutlichen Reste einer Festung unterwegs dahin, werden uns als ein von den Franzosen erbautes Gefängnis vorgestellt, das während der Zeit der Fremdenlegion benutzt wurde.

In Tathouine findet heute, wie jeden Montag und Donnerstag ein Markt statt… und da dieser nicht für Touristen organisiert wird, sondern ausschließlich den Einheimischen dient, spiegelt er endlich einmal den ursprünglichen Alltag der tunesischen Bevölkerung wider.

Unbeachtet kann sich hier der Fremde zwischen Menschen, Ständen und Waren bewegen, wird nicht zum Kauf animiert und belästigt. Die paar Neugierigen, die da aus ein oder zwei Landroveren heraus kriechen, kümmern die Einheimischen nicht. Und was da angeboten wird, verlockt andererseits bestimmt auch keinen Touristen zum Kauf.

Alles mögliche Altmaterial, neben frischem Gemüse und Gewürzen, auf Zeltplanen ausgebreitete, alte Kleider, zwischen denen die Händler herum lungern, befindet sich im Angebot. Irgendwo an einem Fleischerladen, liegt halb ausgenommen, ein Rest von einem Wildschwein… hier sieht man auch kaum jemand in europäischer Kleidung. Merkwürdigerweise wird über ihrer bunt zusammen gewürfelten Kluft ein brauner Umhang mit Kapuze getragen, der, wie ich später erfahre, ihre Winterausrüstung darstellt. Dabei herrschen jetzt, im tunesischen Winter, durchaus noch angenehme Temperaturen. Die Frauen sind über irgendwelchen Unterröcken vielfach in wunderschöne, bunte Tücher gehüllt, aber nach arabischer Sitte, halb vermummt.

Es heißt, dass die Erzeugnisse, die hier feilgeboten werden, nicht vor Ort angefertigt worden wären, sondern von Nomaden stammten, die sie per Kamel oder auch Lastwagen an den Markttagen nach Tatahouine bringen.

Auffallend ist der geringe Verkehr auf den Straßen. Die Linienbusse, die uns immer wieder begegnen sind neu und schön, die wenigen Autos dagegen alt und klapprig.

Wir fahren… das heißt, wir werden von Tatahouine durch ein wüstes Bergland auf einer Schotterpiste, bergauf, bergab, in Serpentinen und über Bodenwellen in rasanter Geschwindigkeit geschüttelt, durch eine Landschaft die allerdings fasziniert – das Dahar-Gebirge.

Zwischen abgeflachten, steinigen Hängen mit nur niederem Strauchwerk, erscheinen immer wieder, winzig grüne Oasen mit Palmen.

Noch weiter hinauf rüttelt uns der Landrover bis zum, von den Berbern vor 900 Jahren erbauten Höhlendorf Chenini.

Einst wohnten in dem, in die Kreidehänge gegrabenen Wohnhöhlen mit ummauerten Vorhöfen, 7000 Menschen, heute sind es nur noch 2500, wobei die oberen Teile der zerlöcherten Berge, nicht mehr bewohnt sind und langsam verfallen.

Die Berber, die bei Ankunft der Phönizier, ein Ackerbau betreibendes Volk waren, flüchteten vor einem Stammesverband arabischer Beduinen, in diese Einsamkeit. 1054 fiel dieser Stammesverband Ben Hilal mit Zustimmung des Kalifats von Kairo in Nordwestafrika ein und verwüstete Tunesien. Damit begann die Arabisierung der berberischen Bauern und Nomadenstämme.

In Chenini haben die, noch hier lebenden Berber, ihre Sprache, Sitten und Traditionen bis heute bewahrt.

Der Anblick des auf und um einen Bergkegel gelegenen Dorfes ist malerisch und großartig. Auf der Berghöhe steht in einer flachen Mulde, eine Moschee aus neuerer Zeit.

Mit einem rothaarigen Berber – angeblich wären die „Original-Berber“ vielfach rothaarig – steigt unser Trupp auf steilem Serpentinenweg, zu ihr empor. Der Blick ins Land von hier ist grandios!

Da gerade Markttag ist, sind nur wenige, in bunte Tücher gehüllte Frauen zu sehen, die bei unserm Anblick sofort, hinter einer Tür verschwinden. Nur die Kinder kommen gleich gelaufen, betteln um Bonbons oder ein „piece“.

Da die Wasserquellen unterhalb der Höhlenwohnungen liegen, sieht man auch Frauen mit Eseln bergab oder bergan steigen. Die Behälter für das kostbare Nass, sind den Tieren beidseitig angehängt.

Die neu erbauten Sozialwohnungen mit Schule, kurz vor dem Ort, stehen leer, da die Berber lieber in ihren Höhlen ohne Miete und Steuer-Zahlungen, wohnen bleiben. Sie leben von ihren winzigen Oasen und ein paar Schafen.

Wir besichtigen eine Wohnhöhle, die außer dem Vorraum nur einen kleinen Raum besitzt, in dem die Bewohner am Fußboden, auf Matten schlafen. Dahinter schließt sich, ein noch winziger Raum für die Vorräte, wie z.B. Konserven, an.

Alles wirkt unglaublich sauber. Im Vorhof ist in einem kleinen Loch, die „Küche“ untergebracht. Strom und Licht gibt es nicht, nur Öllampen. Jede Familie hat ihre eigene Höhle.

Ziemlich beeindruckt steigen wir die Steinpfade hinunter und begeben uns in das einzige Restaurant im Ort, das ebenfalls in den Fels getrieben ist, aber aus 2 Räumen besteht.

Auf niederen Bänken sitzend, wird uns auf einem ebenfalls niederen Tisch, ein köstliches Mahl serviert… im Nebenraum diniert eine französische Reisegruppe.

Alles… ein perfektes Erlebnis mit einer ebenfalls halsbrecherischen Piste auf der Rückfahrt und einem letzten Halt kurz vor dem Ort Ghoumrassen, zwecks einer abermaligen Besichtigung des Vierecks einer verlassenen Ghorfa, in der aber noch 3 oder 4 Familien wohnen sollen.

Leider verschlechtert sich das Wetter, es beginnt zu regnen… die Rückkehr nach Djerba findet diesmal mit der Fähre statt.

Auch die nächsten Tage bringen ein etwas unbeständiges Wetter.

Für mich eine Gelegenheit in dem sauberen Städtchen Houmt Souk ein wenig das „ feilschen“ zu üben.

Schade, dass mein gewähltes Hotel, wie viele andere am Strand, über kein Thermal-Schwimmbecken verfügt, das würde für die nun scheinbar doch anbrechenden Wintertage, eine wärmere Badefreude bedeuten.

Trotzdem mich eine Erkältung quält, entschließe ich mich für einen 2-Tages-Ausflug am 3. 12. in den Süden des tunesischen Festlandes.

Er beginnt für mich um ½ 5 Uhr früh und einem etwas reduzierten Hotel-Frühstück, denn bereits um 1/2 6 Uhr wird zum Flughafen in Houmt Souk gestartet.

Eine Linienmaschine der Tunis Air befördert unsere 10 Teilnehmer in einer halben Stunde nach Touzeur, dessen Flugplatz noch nicht lange, den Betrieb aufgenommen hat.

Sehr hübsch mit der in dieser Gegend üblichen kunstvoll versetzten, ockerfarbenen, geometrischen Ornamentik der Lehmziegelsteine versehen, stimmt er sogleich auf die Atmosphäre des tunesischen Südens ein.

Zwei neue VW-Busse und derselbe „Führer“ wie beim Trip nach Chenine, stehen bereit und befördern uns in die 23 km entfernte Oase Nefta, der Letzten vor der Sahara, die von 152 Quellen bewässert wird.

Sie stellt sich uns von einer Anhöhe als malerische, üppig mit Palmen und Obstbäumen sowie einem Flüsschen ausgestattete Schlucht, vor.

Nur 58 km von Algerien entfernt, bestand der dazugehörige Ort bereits in der Antike. Heute leben hier mehr als 15.000 Menschen, er besitzt 24 Moscheen und ist ein bedeutendes religiöses Zentrum.

Wir lernen ihn nicht kennen, sondern fahren auf schmaler Straße gleich in die Oase hinunter, die einen „Wald von Palmen“ beherbergt. 380.000 Dattelpalmen werden aus den Quelltöpfen bewässert.

Sowohl die Fahrt, wie auch der Spaziergang auf schmalen Pfaden durch dieses Areal ohne Häuser, begeistert mich restlos. Angeblich wurde diese Oase bereits von den Römern angelegt. Momentan ist gerade die Erntezeit für Datteln, von Bäumen, die bis 800 Jahre alt werden können, aber erst 12 Jahre nach ihrer Anpflanzung, Früchte tragen.

Sie wären in Privatbesitz heißt es, und würden von Gärtnern gepflegt, da die Besitzer sich in der Sommerhitze, meist im Norden aufhalten.

Aus dem Holz können Möbel angefertigt werden und ihre Wedeln dienen zur Erzeugung von Souvenirs.

Am Boden unter den Bäumen wachsen allerlei Gemüsesorten und zwischen ihnen gedeihen Granatapfel- Feigen- und auch Maulbeerbäume.

Seit 1745 wird das, in Kanäle geleitete Wasser, mit 2 ½ Stunden pro Tag, zugeteilt.

Regenwasser vertragen die Dattelpalmen nicht, die Früchte gehen dabei kaputt und müssen an Tiere verfüttert werden.

Die Datteln sind Exportgut, das Gemüse dient der Ernährung der Bevölkerung.

Zurück in Touzeur, befinden wir uns hier in der größten Oase Südtunesiens – Nefta ist die zweitgrößte.

Dieses Mal erleben wir dessen Oase nur während der Durchfahrt auf asphaltierter Straße und können dafür 1 ½ Stunden im Alleingang die Stadt durchstreifen.

Als erstes werfe ich einen Blick in die Markthalle, vor der uns der Bus in die Freiheit entlassen hat.

Außer den wohl geordneten, prall gefüllten Gemüse- und Obstständen gefällt mir vor allem das orientalische Flair, das hier herrscht.

Da hängt z.B. ein großer Batzen Fleisch… und daneben liegen Köpfe von Rindern und Wildschweinen… ich werde von niemand beachtet und kann ungehindert schauen und beobachten.

Anschließend bummle ich, ebenfalls ohne Belästigung durch Straßen und Gassen, entdecke hübsche Häuser, deren Friese, die, die für hier, so typische Verarbeitung, zeigen. Eine Wandverkleidung, die als bezeichnend für die Sahara gilt. Sie wird durch Vor- und Zurücksetzen einzelner, oder ganzer Lehmziegelgruppen erreicht, die dann durch Licht-und Schattenwirkung, die hübschen Muster ergeben.

Dass die Seitengassen auch eine ansehnliche Menge Schmutz beherbergen, ist dabei nicht zu übersehen.

Vor der Markthalle sitzen auf einem Wagen, zwei für den Schlachthof bestimmte Dromedare, denn bis zum Alter von 25 Jahren, schmeckt deren Fleisch ausgezeichnet.

Eine Anzahl Männer drängen sich um einen Hammel, der offenbar verkauft werden soll.

Auch kreischende Hühner werden auf eine Wage gezerrt, ebenfalls fürs Schlachten vorgesehen… und besonders sanft geht man mit dem lieben Vieh, nicht um.

Die in einem Käfig flatternden paar Dutzend Vögel, wird man wohl, da zu unergiebig, nicht köpfen…

Touzeur regelt neben der Administration und dem Markthandel auch die Dattel- und Gemüsewirtschaft.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen geht die Fahrt durch Südtunesien weiter.

Wir begegnen Dörfern inmitten von Wüstenhügeln, in deren Nähe sich aber stets eine Oase befindet.

Im Hintergrund zeichnen sich kahle Berge ab.

Dann führt eine erst 1976 gebaute, ebene Straße, direkt durch einen Salzsee.

Die vom Militär durchgeführte Arbeit daran, war äußerst kompliziert.

Dieser Schott el Djerid entstand durch Zufluss von salzhaltigem Wasser und starker Verdunstung. Etwa 70 x 110 km dehnt sich der See aus und wird noch um 90 x 20 km im Ostarm durch eine Senke verlängert. Es sind die Ergebnisse von Bruchphasen und Bewegungen der Erdkruste.

Erst seit 1981 kann man diesen 70 km langen Damm des Djerid-Schott befahren.

Wir steigen zweimal aus, der Boden ist weich… einmal soll eine Kamel-Karawane darin versunken sein.

Beim nochmaligen Ausstieg, können wir an einem Süßwasser-Quelltopf die wunderschönen Salzkristall-Bildungen sehen; das Wasser ist hier durch den Ton rötlich gefärbt und bildet an den Rändern die Kristalle.

Die als Souvenirs auch in Djerba oft angebotenen „Sandrosen“ sind demnach auch nichts anderes als Gebilde, die durch Sand, Wind, Tonerde und Regen entstehen. Die kleinsten von ihnen brauchen für ihre Entwicklung 1000 Jahre.

Oft täuscht das Schott durch Luftspiegelung eine Fata Morgana vor…

Auf der neuen Straße kann man das Schott ganzjährig überqueren, trotzdem Vorsicht… heißt es.

Vom Salzsee geht es wieder in die Wüste, mehrere kleine, aber interessante Dörfer und viele Neubauten begegnen uns.

Wir gelangen in den Oasenort Kebili und schließlich nach Douz, das einen hübschen Eindruck vermittelt und wo die Übernachtung vorgesehen ist. Kurz davor wird den Sportlichen der Gruppe, eine Kletterei auf einer hohen Sanddüne angeboten.

Unser Quartier mitten in der Oase von Douz mit verstreuten Bungalows zwischen Palmen, bringt mich als Allein-Reisende in Schwierigkeit. Man bietet mir ein Doppelzimmer gemeinsam mit einer ebenfalls einzelnen Dame an, die aber sofort energisch diese Zumutung ablehnt. Ich bin froh darüber, denn sie fiel mir bereits unterwegs, wegen ihrer Nörgeleien, unangenehm auf.

Ich erhalte darauf hin ein Zimmer mit drei Betten für mich allein, ohne Schrank und Handtücher und

Waschgelegenheit und Toilette außerhalb, in einem anderen Gebäude. Das ist ärgerlich!

Für das Erlebnis des Sonnenuntergangs ist gegen Abend ein Ritt mit Kamelen oder Fahrt mit Kutsche durch die Oase vorgesehen. Ich entscheide mich für die Kutsche, auf die hinauf zu klettern, aber ebenso mühevoll ist. Sie dauert auch lediglich 15 Minuten und zu Fuß wäre der Weg viel beschaulicher und billiger zu bewältigen gewesen.

Jedenfalls befinden wir uns danach in einer wahrhaft grandiosen Landschaft von Sanddünen zwischen einzelnen Palmen-Gruppen, in abendlicher Beleuchtung. Die hohen Dünen zu besteigen, vermeide ich wieder, denn zu leicht könnte eine Rutschpartie den Berg hinunter, diesem Vergnügen folgen.

Lästig empfinde ich in dieser zauberhaften Umgebung, dass sich sofort ein arabischer Jüngling auf jeden einzelnen Touristen stürzt, um ihm fast mit Gewalt einen weißen Turban zu verkaufen. Ich wehre mich eisern gegen die handfeste Belästigung und komme als einzige der Gruppe „oben ohne“ durch die abendliche Wüstentour.

Wie nachher erzählt wird, verlangte der Schelm für die Kopfbedeckung 1500 Dinar und da sie oft nach Gebrauch fortgeworfen wird, verkauft sie der clevere Tunesier, anderen Touristen ein zweites Mal.

Ein herrlicher Sonnenuntergang kündigt sich an, doch bevor es soweit ist, werden sämtliche Touristen auf ihre Kamele oder Kutsche zurück gepfifffen.

Vor dem Abendessen um ½ 8 Uhr kann man nichts mehr unternehmen, es ist nicht nur stockdunkel, auch „Touristenjänger“ lungern überall außerhalb der Hotelanlage, herum.

Im sehr kühlen Speisesaal lärmt im Hintergrund eine deutsche Gruppe von 2 Männern und 3 Frauen so arg, dass man sich für die eigene Nationalität schämt, zumal am Nachbartisch französische Jugendliche still. Und unauffällig ihre Mahlzeit verzehren.

Sofort nach dem Essen ziehe ich mich in meine primitive Behausung zurück. Halb im Einschlafen klopft es an der Tür. Es ist der „Guide“, der fragt, ob ich in ein Zimmer mit Dusche und Clo umziehen will.

„Nein“, rufe ich… jetzt natürlich nicht mehr… heute Nachmittag hatte er mich bereits zu einem Drink nach dem Abendessen eingeladen, er würde auch als Moslem Alkohol trinken… Nein, nicht mit mir…

Bis ½ 5 Uhr klappt es mit dem Schlaf, dann wird der Gang zum Clo fällig und ich schlüpfe schnell in meine Kleider. Das Waschen und Zähneputzen findet angesichts meiner Erkältung in voller Montur sehr notdürftig statt. Wir sind schließlich in der Wüste…

Zum Frühstück gibt es nur Kaffee, Brot und Marmelade und keine Teller.

Auf einer Sanddüne erleben wir dann bei eisigem Wind einen unvergesslichen Sonnenaufgang. Frierend, aber enthusiastisch, warten wir bis der rot leuchtende Sonnenball langsam über das Firmament emporsteigt… ein Schauspiel, das seinesgleichen sucht!

Klamm gefroren kriechen wir ins Auto hinein und die Fahrt geht zurück nach Kebili.

Hinter diesem Ort hören die Oasen auf, es fehlt das Wasser…

Es folgt über fast 100 km, eine Wegstrecke durch öde Steinwüste, kahle Bergketten zeichnen sich rechts und links ab, am Straßenrand rastet eine Anzahl Kamele.

Kurz vor 9 Uhr erreichen wir El Hamma bei Gabes, wo sich von den Römern angelegte, heiße Quellen befinden. Bei einer dieser Anlagen beobachten wir unterhalb einen Mann, der dieses 45 Grad heiße, schwefelhaltige, Wasser zum Waschen benutzt.

Uns stecken Wind und Kälte noch in den Gliedern… daher können wir den halbstündigen Aufenthalt und das bunte Durcheinander am Marktplatz dieses Ortes gar nicht recht würdigen.

Gewürzsäcke und solche mit getrockneten, kleinen Fischen, am Boden aufgehäufte Getreidesorten… die Verkaufspalette reicht von gebrauchten Strümpfen, über alte und neue Tücher und Kleidungsstücke bis zu Uhren… und zwischen allem bewegen sich manch‘ verwegen aussehende Gestalten.

Auf dem Weg nach Matmata, an der sehr ausgedehnten Oase Gabes vorbei, streikt plötzlich unser Bus. Er hat einen sogenannten „Patschen“, einen platten Reifen, der aber mit Hilfe des zweiten Busfahrers und des Reiseleiters blitzschnell ersetzt und damit das Malheur behoben wird.

Einen letzten Höhepunkt unseres Ausfluges, stellt dann dieses Höhlendorf Matmata dar, das in einer mehr oder oder weniger grün getüpfelten Wüstenberg-Kulisse mit Palmen-Gruppen, eingebettet liegt.

Dieses Gebiet der Höhlenwohnungen von Matmata, in dem über 500 solcher Behausungen existieren, wurde von Berbern, aus Furcht vor arabischen Nomadenstämmen angelegt.

Angeblich dauert die Errichtung einer solchen Anlage oft 5Jahre, da sich die Menschen bis zu 10 m tiefe, fast kreisrunde Hoftrichter in den weichen Kreideboden graben mussten, von dem aus, waagrecht 5 -8 Wohnhöhlen in den Fels getrieben wurden.

Zur flachen Hangseite hin führt ein Schachtgang zum Innenhof der 2-stöckigen Höhlen, die mehrere Wohnräume besitzen. Ein solcher Wohntrichter beherbergt oft 30 oder mehr Familienmitglieder.

Es ist dies die dritte Variante von Wohnhöhlen, die nach denen von Medenine und Chenini, in Südtunesien anzutreffen sind.

Auch hier sollen viele soziale Neubauten kurz vor der Höhlensiedlung, die Menschen zum Leben „oberhalb“ animieren, jedoch wieder mit ziemlich mäßigem Erfolg.

Natürlich wird auch in Matmata eine solche Wohnhöhle besichtigt.

Schon von oben erblicken wir im Trichter, eine Berberfrau im Innenhof, die auf unseren Besuch vorbereitet ist.

Den Hang hinunter, dringen wir durch eine Palmholz-Tür in den Hof ein, staunen über die Sauber- und Wohnlichkeit des eigenartigen Quartiers. Von oben scheint die Sonne in den Hof, der aber auch in der Sommerhitze genügend Schatten bietet. Von ihm gehen die relativ großem Wohnräume ab.

Auch eine Küche und Vorrichtung zum Brot backen sind vorhanden.

Die sogleich verteilten Fladenbrote, schmecken knackig und frisch.

Auf der Stirn der Frau ist eine grüne Gravierung zu sehen, die sie als Mitglied eines bestimmten Stammes ausweist, was eigentlich im Islam verpönt ist.

Der eigentliche „neue“ Ort Matmata mit den oberirdischen Häusern, in einer Bergmulde platziert, wirkt ausgesprochen hübsch und sympathisch. Hier findet, in einem aus einer Höhle umgebautem Hotel mit Restaurant, das Mittagessen statt.

Danach geht es heimwärts… zurück an Gabes vorbei, begegnen uns immer wieder Schulkinder – in Tunesien herrscht Schulpflicht.

Durch das Straßendorf Mareth gelangen wir zur Fähre in Dorf und bereits um 4 Uhr Nachmittag endet die hoch interessante Tour, im Hotel in Djerba.

Wenige Tage bleiben mir danach noch, um bei nun einsetzendem, unbeständigeren Wetter mit mal Sonne, oft starkem Wind und gelegentlichem Regen, diese meine erste Allein-Reise auf der Insel voll einsamer, eigenartiger Schönheit, zu verkraften und zu verarbeiten.