Magreb

das Tor Nordafrikas zu Europa

Ein arabisches Sprichwort bezeichnet den MAGREB als Vogel, dessen Körper den heutigen Staat Algerien, sein rechter Flügel Tunesien und der Linke Marokko symbolisiert.

Korrekt gehören allerdings auch Libyen und Ägypten zu den Anrainer-Staaten an Nordafrikas Mittelmeer-Küste.

Dieser Magreb war für die Araber schlicht „der Westen“, der vom Atlasgebirge durchzogen wird und im Süden in die scheinbare Unendlichkeit der Sahara eintaucht.

Bis zum 7. Jahrhundert war die Küstenzone, ein von der Kultur Afrikas geprägtes Gebiet, das vorwiegend bis heute von Berbern bewohnt wird.

Der erste religiöse Zugriff auf Afrikas Nordküste erfolgte durch Augustinus, der den Berbern das Christentum bescherte.

Im Altertum trat Tunesien mit der Metropole Karthago – an der Stellen des heutigen Tunis – seine beherrschende politische Macht an. Sie wurde vom Weltreich der Römer abgelöst, das schließlich die gesamte Region in Besitz nahm.

Nichts währt ewig… mit den Arabern kehrte nicht nur eine neue politische Realität an Nordafrikas Küste ein, sondern auch das Christentum musste dem Islam weichen. Und mit Hilfe der einheimischen Berber, gelang es sogar den Arabern ihre Herrschaft mitsamt den Islam einige Jahrhunderte in den Süden Europas nach Spanien zu transportieren.

Eine Fremdherrschaft, die paradoxerweise sogar für eine Zeitlang als „goldenes Zeitalter“ bezeichnet werden muss… bis, ja bis wieder Fanatismus und Machtgelüste die Epoche relativer „Brüderlichkeit“ ablöste und der Teufel in Form von Kriegen die Menschen peinigte.

Jahrhunderte beherrschten auch die Osmanen den Magreb… ihnen folgten die europäischen Kolonisatoren und so basieren auch die heutigen Grenzen der Magreb-Länder teils auf osmanischen, teils auf kolonialen Einflüssen.

Erst ab 1960 erlangten die einzelnen Staaten ihre Unabhängigkeit, von denen der Besuch von Nordtunesien, der Insel Djerba und Marokko ganz besonders interessant für mich war.